Die junge Hilde / Kollwitz’ Freunde / Larssons Berliner
• Die junge Hilde
Sie war einer der wenigen großen, deutschen Weltstars, ihr Chanson “Für mich soll’s rote Rosen regnen”, wie die meisten ihrer Lieder mehr erzählt als gesungen, wurde zur Hymne einer ganzen Generation: HILDEGARD KNEF
Wir möchten Ihnen gern die aktuelle private Einlieferung (PAC)* vorstellen:
HILDEGARD KNEF, 1950er Jahre, Rosmarie Pierer
Gelatin Silver Print auf Baryt (gedruckt 1990er)
37,5 x 37,5 cm, gerahmt 62 x 52 cm, rückseitig signiert
Preis: 800 Euro [zum Angebot]
Cazale-ID: PAC-RP-003
* PAC: private art collection
Weitere Fotos der Knef im CAZALE-Angebot, zum Beispiel
DER HANDKUSS von Peter Brüchmann, [finden Sie hier!]
• Kollwitz’ Freunde
Vor 150 Jahren, am 8. Juli 1867, wurde in Königsberg eine Frau geboren, die zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts zählen sollte: die Malerin, Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz. Mit ihren größtenteils ernsten und unglaublich realistischen Radierungen, Lithografien, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken entwickelte sie einen eigenständigen Kunststil.
Erste allgemeine Aufmerksamkeit zog Käthe Kollwitz 1898 durch die Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung auf sich. Die ersten drei Blätter der Radierfolge des Zyklus “Ein Weberaufstand” hatte sie bereits 1893 nach dem Erlebnis der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Schauspiel “Die Weber” gefertigt. Max Liebermann war davon so beeindruckt, dass er die junge Künstlerin noch im selben Jahr zur “Kleinen goldenen Medaille” vorschlug. Dies wurde jedoch von Kaiser Wilhelm II. abgelehnt. Dieser wollte die Auszeichnung nicht “durch eine weibliche Preisträgerin herabwürdigen”… oha, waren wohl gannnz andere Zeiten. Die moderne Kunst bezeichnete der Herr Kaiser übrigens als “Rinnsteinkunst”, sie stand ihm in zu krassem Widerspruch zur damals bevorzugten großbürgerlichen Historien- und Salonmalerei.
Nur wenige Jahre später, im Jahre 1906, wurde Käthe Kollwitz dann mit dem Villa-Romana-Preis ausgezeichnet, dem ältesten Kunstpreis Deutschlands. Pöh. 😉
KÄTHE KOLLWITZ UND IHRE FREUNDE heißt nun die Sonderausstellung im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin anlässlich ihres 150. Geburtstages. Und es sind der Gratulanten viele, ob Freunde, Förderer, Kollegen und Schüler… mit Kunstwerken, Briefen, Dokumenten und Fotografien von über 30 Leihgebern aus Deutschland, der Schweiz und Kanada sowie mit einer Medienstation! Aus der Ankündigung des Veranstalters: “Darunter klangvolle Namen wie Max Liebermann, Albert Einstein, Gerhart Hauptmann und Otto Nagel, unbekanntere wie der jüdische Sammler Julius Freund, die bewunderte Studienfreundin Marianne Fiedler oder der Förderer Hermann Reemtsma. Zeugnisse ihrer Beziehung zu Käthe Kollwitz – Kunst, Briefe, Fotografien – lassen deutlich werden, was ihr die Freundschaft bedeutete, durch alle Lebensphasen hindurch, über unterschiedliche politische Meinungen hin-weg. Sie zeigen vor allem eines: Ihren freudigen vorbehaltlosen Einsatz für andere Menschen, schöne Geschichten und intensives Leben.”
Veranstaltung: KÄTHE KOLLWITZ UND IHRE FREUNDE
Ausstellung: Ort: Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, Fasanenstr. 24, 10719 Berlin
Zeit: täglich 11-18 Uhr
Und zwei Tage später eröffnet dann im Willy-Brandt-Haus die Ausstellung “150 Jahre Käthe Kollwitz + Verfolgte Moderne“. Neben dem Geburtstag von Käthe Kollwitz wird hier auch dem 80. Jahrestag der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gedacht. In Erinnerung an die Berliner Künstlerin zeigt der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus 11 grafische Arbeiten aus dem eigenen Sammlungsbestand, die zwischen 1893 und 1931 entstanden sind. Zur Eröffnung wird der Stummfilm „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ aufgeführt, dessen Entstehung von Käthe Kollwitz beratend begleitet wurde. Die Aufführung wird live von Graf von Bothmer am Flügel begleitet. Im zweiten Teil der Gedenkausstellung wird an die Kunstdoktrin der Nationalsozialisten erinnert, die in der „Aktion Entartete Kunst“ mündete und elementare Folgen für die betroffenen Künstlerinnen und Künstler hatte. In den Sammlungsbeständen des Hauses konnten 13 Motive identifiziert werden, die nach 1933 von konkreter Diffamierung betroffen waren. Ergänzt um weitere Arbeiten aus der Sammlung werden insgesamt 29 Arbeiten auf Papier aus der Zeit von 1912 bis 1938 vorstellt.
Veranstaltung: 150 Jahre Käthe Kollwitz + Verfolgte Moderne
Eröffnung: 28.06.2017, ab 19 Uhr
Ausstellung: Ort: Willy-Brandt-Haus, Stresemannstr. 28, 10963 Berlin
Zeit: Di.-So.: 12-18 Uhr, montags geschlossen
Abb.: Käthe Kollwitz, Proletariat: Erwerbslos, 1926, Holzschnitt
• Larssons Berliner
Bernard Larssons Foto vom 2. Juni 1967 kennen wir alle. Der tote Benno Ohnesorg und die vergeblich Erste Hilfe leistende Friederike Dollinger. Dieses ikonische Foto markiert den traurigen Höhepunkt Larssons 1961 beginnenden fotografischen Berlin-Dokumentation.
Groebenufer an der Spree, Westberlin, 1963 / Einkauf am Hackeschen Markt Ostberlin 1962, Bernard Larrson
„Bei der Demonstration lief Benno Ohnesorg noch neben mir, später lag er dann da. Erschossen werden, weil man seine Meinung äußert. Das war der Gipfel der Repression.“. In Kooperation mit der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin zeigt die Stiftung Brandenburger Tor eine circa 100 Fotografien umfassende Ausstellung. Es handelt sich dabei um eine Auswahl aus der im Museum für Fotografie 2016/17 erfolgreich gezeigten Schau BERNARD LARSSON. LEAVING IS ENTERING. FOTOGRAFIEN 1961-1968. Aus der Ankündigung des Veranstalters: “Als der junge Fotograf Bernard Larsson 1961 vom Bau der Mauer in Berlin erfährt, entscheidet er unmittelbar, seinen Wohn- und Arbeitsort von Paris nach Berlin zu verlegen: ‘Bewegt von dem Gedanken, mir meine eigenen Bilder zu machen von zwei real an einem Ort existierenden, konträren Gesellschaftssystemen, ging ich nach Berlin.’. Von 1961 bis 1968 lebt und arbeitet Larsson mit einigen Unterbrechungen in Berlin und dokumentiert mit seinen Fotografien wie kein anderer die sich in einer tiefen Krise befindenden Stadt. Als Fotograf mit schwedisch-deutschen Wurzeln besitzt Larsson (geb. 1939) einen schwedischen Pass und kann ungehindert die Sektorengrenzen passieren und zwischen dem Ost und dem Westteil hin- und herwandern. […] Das Beschädigte und Unscheinbare rückt beidseits der Mauer immer wieder in den fotografischen Fokus und ist oftmals frappierend ähnlich. Es sind die einfachen Menschen, die Intellektuellen, die Literaten und Theaterleute sowie die Studenten, die Larsson als Hoffnungsträger in den Blick nimmt.”
Veranstaltung: BERNARD LARSSON. LEAVING IS ENTERING. FOTOGRAFIEN 1961-1968
Ausstellung: Ort: Stiftung Brandenburger Tor, Pariser Platz 7, 10117 Berlin
Zeit: Mo., Mi., Do., Fr.: 10-18 Uhr, Sa., So.: 11-18 Uhr, dienstags geschlossen
So, das war’s wieder! Kommen Sie gut in die Woche!