Wer war Gerda Schimpf? / 15.007.033 Tin Lizzy’s und ein Käfer
• Wer war Gerda Schimpf?
Gerda Schimpf wurde 1913 in Dresden geboren, wuchs in Leipzig auf und absolvierte dort in der Lichtbildnerei Dore Bartcky eine Ausbildung zur Fotografin. Ihr Plan, Fotografie am Bauhaus Dessau zu studieren, zerschlug sich mit dessen Schließung 1933 durch die Nationalsozialisten. 1937 zog Gerda Schimpf nach Berlin. Bis zu ihrem Tod 2014 im Alter von 101 Jahren lebte sie in Charlottenburg im Apartmenthaus am Kaiserdamm und lehrte von 1959 bis 1978 am Berliner Lette-Verein das Fach Fotografie. Selbst konnte Gerda Schimpf Zeit ihres Lebens als Fotografin keine Bekanntheit erlangen, denn sie hatte keine Gelegenheit, ihre Arbeiten in Berlin oder anderswo auszustellen. Dies ist sehr zu bedauern, denn viele ihrer Fotografien, vor allem die Portraits haben neben einer dokumentarischen, auch eine beachtlich künstlerische Qualität. “Ich habe am liebsten Menschen in ihrer Umgebung fotografiert”, sagte Gerda Schimpf – es sind keine bearbeitet geschönten Portraits, es sind authentische Portraits… melancholisch, traurig, häufig müde – “Ich habe gern alternde und alte Gesichter aufgenommen, denn ein altes Gesicht ist etwas Schönes.”.
Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf widmet ihr eine erste Ausstellung: “In einer Zeit, in der Unabhängigkeit und Berufstätigkeit für ledige Frauen keineswegs selbstverständlich waren, führte Gerda Schimpf als Künstlerin und Fotografin ein beachtlich selbstbestimmtes und eigenständiges Leben. Trotz langjähriger Beziehung zu dem Maler Max Schwimmer heiratete sie nie. Sie blieb kinderlos, hatte einen großen Freundeskreis, pflegte Brieffreundschaften in aller Welt und unternahm zahlreiche Reisen. Die Ausstellung bietet erstmals Einblick in das umfangreiche fotografische Werk Gerda Schimpfs. Die Kuratorinnen Christine Kahlau und Irja Krätke konnten die Fotografin noch persönlich kennenlernen. Seit 2014 widmen sich beide der Erschließung ihres fotografischen und biografischen Nachlasses und gründeten dazu das Gerda Schimpf Fotoarchiv. Die Schau in der Villa Oppenheim ist die erste Ausstellung zu Gerda Schimpfs Fotoarbeiten und Leben. Sie legt bewusst den Schwerpunkt auf Frauenporträts aus den 1930er bis 1970er Jahren und zeigt Frauen des öffentlichen Lebens, Künstlerinnen, aber auch unbekannte Berlinerinnen.”
Foto: Gerda Schimpf als junges Mädchen, 1920er, © Gerda Schimpf Fotoarchiv
Veranstaltung: SEHEN LERNEN – Die wieder zu entdeckende Fotografin Gerda Schimpf (1913–2014)
Ausstellung: 15.02.-23.04.2017 / Sonderausstellung im Kabinett der Villa Oppenheim
Ort: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55 / Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin
Öffnungszeiten: Di.-Fr.: 10-17 Uhr, Sa./So.: 11- 17 Uhr, montags geschlossen
• 15.007.033 Tin Lizzy’s und ein Käfer
Vor 45 Jahren am 17. Februar 1972 lief der 15.007.034ste VW-Käfer* vom Band der Volkswagen-Werke Wolfburg und löste damit den bis dahin bestehenden Produktionsrekord der Ford-Werke mit ihrem Model “Tin Lizzy” ab, dem ersten mittels eines Fließbandes produzierten Automobil.
Der Fotograf Kurt Will wurde damals vom VW-Konzern beauftragt, dieses Ereignis fotografisch darzustellen und es freut mich sehr, bei CAZALE drei Original-Exemplare dieser Ikone der Werbe-Fotografie präsentieren und anbieten zu können – “Käfer überholt Tin Lizzy”, 1972, Kurt Will, Vintage (originaler Handabzug), signiert!
* Übrigens hatte möglicherweise die “New York Times” 1938 in einem Artikel zum ersten Mal die englische Bezeichnung „beetle“ benutzt, darauf abzielend, dass wohl innerhalb kurzer Zeit Tausende “dieser kleinen glänzenden Käfer” die deutschen Autobahnen bevölkern werden! Ferdinand Porsche nahm 1933 den Auftrag Adolf Hitlers an, einen sogenannten Volkswagen zu konstruieren – Platz für 2 Erwachsene und 3 Kinder, max. 100 km/h und 7 Liter Verbrauch zu einem Preis unter 1000 Reichsmark.
So, das war’s mal wieder!
Kommen Sie gut in die Woche! Oliver Zimmer
Ach, und wer mit Herzklopfen an den Dienstag denkt, der möge nicht enttäuscht werden! KnickKnack. 😉