Love and Peace / Gastbeitrag: Newton Stiftung / Pink, Pink, Pink…
• Love and Peace
Robert M. Knight, 1969, Honolulu, 35 x 28 cm (Blatt) / 30,5 x 24,8 cm (Motiv), Palladium Print (späterer Abzug)
vorderseitig signiert mit Faserstift, guter Zustand, Metallrahmen mit Lack-Schäden
Preis: 2.600 Euro (zzgl. MwSt.) / Angebot für MM-Abonnenten: 2.400 Euro (zzgl. MwSt.), Cazale-ID: 04-RMK-001
• Gastbeitrag: Newton Stiftung
“Am 29.11. eröffnet die Berliner Helmut Newton Stiftung ihre neueste Ausstellung. Unter dem Titel ‘Body Performance’ werden die fotografische Positionen von 13 international renommierten Künstler*innen – Vanessa Beecroft, Yang Fudong, Inez & Vinoodh, Jürgen Klauke, Robert Longo, Robert Mapplethorpe, Helmut Newton, Barbara Probst, Viviane Sassen, Cindy Sherman, Bernd Uhlig und Erwin Wurm – gezeigt. Performance ist eine eigenständige Kunstform, und die Fotografie ist ihr ständiger Begleiter. Die Aktion eines Menschen vor der Kamera kann bewusst oder unbewusst geschehen, sie kann choreografiert oder zufällig beobachtet worden sein. In dieser Gruppenausstellung werden erstmals zeitgenössische Fotosequenzen vereint, deren Ursprung in Performances, in Tanz- und Bühnengeschehen liegen, ergänzt durch konzeptionelle Bildserien. Stets stehen der Mensch und sein Körper im Mittelpunkt, und der Fotograf oder die Fotografin hat die jeweilige Aktion dokumentiert oder interpretiert, mitunter sogar initiiert.
Eine für NEWTONS WERK relativ unbekannt gebliebene Serie, die über viele Jahre in Monte Carlo entstand, ist der Ausgangspunkt dieser Ausstellung; sie umfasst Aufnahmen des dortigen Balletts für Programmzeitschriften und Sonderpublikationen. Newton schlüpfte für diesen Auftrag immer wieder in die Rolle eines Theaterregisseurs und begleitete die Tänzer und Tänzerinnen weniger auf der Bühne als vielmehr auf den Straßen Monacos oder auf den Treppenstufen hinter dem berühmten Casino.
Abb.: Helmut Newton, Ballet de Monte Carlo, 1992 / Copyright: Helmut Newton Estate
Um diese Sequenz gruppieren sich mehrere Werkgruppen von einem Dutzend Fotograf*innen, darunter Bernd Uhligs Aufnahmen der Tanzperformances von Sasha Waltz. In der Tanzfotografie spielt die Figur-Raum-Konstellation eine wichtige Rolle. Im Fall von Uhlig und Waltz findet die visuelle Materialisierung der genuin flüchtigen Kunstform Tanz eine geradezu kongeniale Verbindung. VANESSA BEECROFT stellt in großangelegten Performances nackte oder spärlich bekleidete Frauen auf und aus, sie bewegen sich während der stundenlangen Aktionen nur in Zeitlupengeschwindigkeit. Beecroft dokumentiert diese bewegte Bewegungslosigkeit fotografisch und transportiert den Prozess ins statische Bild, hier konkret die Performance VB 55, die 2005 in der Berliner Nationalgalerie stattfand. ERWIN WURM bittet hingegen einzelne Menschen um eine Miniperformance vor der Kamera. Sie verwandeln öffentliche Räume mit interaktiven Objekten zu einer Bühne für Wurms ‘One Minute Sculptures’. Es sind kuriose oder alberne Verrenkungen und Verdrehungen, die er sich für die Mitspieler ausdenkt, die letztlich für den Zeitraum einer Minute selbst zu einem Kunstwerk werden. Auch VIVIANE SASSEN arbeitet in erster Linie mit dem menschlichen Körper. Diesen verdreht sie gelegentlich aufs Äußerste für ihre experimentellen und minimalistischen Modebilder. Die Modelle werden von ihr eigenwillig choreographiert und inszeniert, beispielsweise farbig bemalt, verschattet, gespiegelt, durch Gegenstände überlagert und zumeist in fotografischen An- und Ausschnitten entindividualisiert. ROBERT LONGO fotografierte ‘Men in the Cities’, die er später in großformatige Kohlezeichnungen übersetzte, Ende der 1970er-Jahre auf einem Hochhausdach in New York. Wir sehen Menschen in unnatürlichen Verrenkungen, deren Bewegungen visuell eingefroren sind; es könnten wilde Tänze sein oder Zitate aus amerikanischen Western, aus Kriegs- oder Gangsterfilmen, etwa wenn einer der Protagonisten im Kugelhagel stirbt. Und tatsächlich war es eine solche Szene aus Rainer Werner Fassbinders ‘Der amerikanische Soldat’ von 1970, der Longo zu dieser performativen Bildserie inspirierte. So sehen wir – auch über die genannten Fotograf*innen hinaus – in dieser Ausstellung unterschiedlichste Ansätze künstlerischer Aktionen und Körperperformances, auch Rollenspiele und digitale Veränderungen des Körperlichen. Und in unserer Rezeption geraten schließlich Fragen von Fremd- und Selbstwahrnehmung, von Identität und Kollektiv in den Fokus.” MM-Gastbeitrag: Matthias Harder (leitender Kurator Helmut Newton Stiftung)
Veranstaltung: Body Performance
Vernissage: 29.11.2019, 20 Uhr
Ausstellung: 30.11.2019-10.05.2020
Ort: Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Di.-So.: 11-19 Uhr, Do.: 11-20 Uhr, montags geschlossen
• Pink, Pink, Pink…
Deutschlandfunk Kultur titelte 2018 zu seinem 70sten Geburtstag “Einer der bekanntesten Unbekannten der Pop-Geschichte”. 🤔 Geeeenau. Die Rede ist von NICK DRAKE. Der britische Singer-Songwriter nahm in seinem kurzen Leben nur drei Alben (1969 / 1971 / 1972) auf, sämtlich geprägt von außergewöhnlicher Präzision. Von Album zu Album litt Drake zunehmend unter schweren Depressionen und heute vor 45 Jahren, am 25. November 1974, starb er im Alter von nur 26 Jahren an einer Überdosis Antidepressiva. Entsprechend verständnislos dürfte man gewesen sein, als die Volkswagen AG im Jahr 2000 den Titel PINK MOON (1972) zur Untermalung ihres Generation-Golf-Werbespots einsetzte. Der leider in diesem Frühjahr verstorbene Satiriker und Nick-Drake-Fan WIGLAF DROSTE schrieb seinerzeit in der TAZ: “Zum Soundtrack für Cabrio fahrende Flitzpiepen, für C & A & H & M-Kleiderständer taugen Nick Drakes Lieder gar nicht. Oder sollte die durch Beschwörung ihrer selbst so lästige ‘Generation Golf’ in Wahrheit ein Selbstmörderclub sein? Wollen die jungen Menschen und ihre Werbespotler wirklich Anlass geben zu solch schönen Hoffnungen?”. 😉 Pink, Pink, Pink… Pink Moon. 😌
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Das war der MONDAY MORNING!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kommen Sie auch ohne Golf gut durch die Woche! 😎 Oliver Zimmer
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