Verfluchter Kult / 31.243 Schrauben
• Verfluchter Kult
Das deutsche Bundesumweltministerium will ab 2020 Plastiktüten verbieten. So der Plan. Allerdings auch im Juni 2020 lässt der Blick auf die Konsumlandschaft nicht nur Umweltschützer daran zweifeln – die Plastiktüte ist nach wie vor allgegenwärtig. Andere Länder sind da viel weiter. Schauen wir nach Afrika, die Hälfte der Länder haben zwischen 2014 und 2017 nationale Verbote für Plastiktüten eingeführt – so gibt’s in Tansania für den Verkauf oder die Herstellung von Plastiktüten zwei Jahren Gefängnis (wahlweise 357.000 Euro Geldstrafe), für deren Nutzung kleinere Bußgelder und Touristen müssen Tüten vor der Einreise wegwerfen.
Absoluter Vorreiter allerdings ist der kleine indische Bundesstaat Sikkim, denn hier verbot man bereits vor 22 Jahren neben den Tüten auch die Lieferung und den Verkauf von Waren und Materialien in Plastikverpackungen. “Namaste, Frau Schulze, übernehmen Sie!” 🛍
Aber die Plastiktüte war natürlich nicht immer verflucht und das anstehende Verbot macht sie für manch einen nicht erst jetzt zum historischen Kultobjekt. Die Kunstbibliothek des Kulturforums zeigt nur noch bis zum 28. Juni 2020 in ihrem Schaufenster neben dem Lesesaal rund 40 Tüten aus der Berliner Sammlung Sadecki (Cool Collection Berlin). Aus der Ankündigung: “Die Auswahl wirft ein Schlaglicht auf Tragetaschen, bei denen das Firmenlogo als grafisches Ausgangselement einer farbenfroh-geometrischen Gestaltung dient: Marke macht Muster! Mit dabei sind die älteste deutsche Plastiktüte, 1961 für das Kaufhaus Horten produziert, der Fruhtrunk-Klassiker ALDI im Original, sowie Entwürfe von Anton Stankowski für REWE. Star der Schau ist die blaue Horten-Tüte, die 1961 als erste deutsche Plastiktüte auf den Markt kam. Ihr Muster aus stilisierten H-Quadraten geht auf die markanten Fassadenkacheln zurück, die Egon Eiermann für die Kaufhäuser der Horten-Kette entwarf. Weiterhin dabei sind der Klassiker ALDI, 1970 von Künstler Günter Fruhtrunk gestaltet, Tchibo mit den charakteristischen orange-braun-gelben Wellen, und Entwürfe von Anton Stankowski für REWE. Sie geben Einblick in den Look einer Zeit, in der Kunststoffe die Designwelt eroberten und Konsum gesellschaftsfähig wurde. […] Als eine der größten Plastiktütensammlungen Deutschlands dokumentiert sie die Entwicklung dieses populären Werbemediums.”
Veranstaltung: Tüte? Na, Logo! – Plastiktragetaschen der 1960er bis 1980er Jahre
Ausstellung: 13.03. – 28.06.2020
Ort: Kunstbibliothek, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 9-18 Uhr, Sa./So. geschlossen
• 31.243 Schrauben
Vor allem sich selbst finanzierende Institutionen wie das C/O Berlin sind natürlich besonders von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen, lange Zeit waren auch hier die Ausstellungen für Besucher nicht zugänglich und die Einnahmen fehlten. Da bietet sich dem interessierten und engagierten Freund der Fotografie mit dem “C/O Berlin Friends e.V.” die Möglichkeit der direkten Unterstützung. 👍
Seit letzter Woche bin ich nun auch dabei! 😊
“C/O Berlin ist eine gemeinnützige Stiftung, die ein kulturelles Programm internationalen Ranges präsentiert. Das Ausstellungshaus für Fotografie und visuelle Medien zeigt Werke renommierter Künstler*innen, fördert junge Talente und begleitet Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf ihren Entdeckungsreisen durch unsere Bildkultur. […] Als Stiftung arbeitet C/O Berlin unabhängig von kommerziellen Interessen und finanziert sich durch Eintrittserlöse, Buchverkäufe und Sponsoring sowie über Spenden und Zuwendungen des C/O Berlin Friends e. V. Die C/O Berlin Foundation erhält keine öffentliche Regelförderung und zahlt für die Nutzung des Amerika Hauses eine ortsübliche Miete an das Land Berlin. […] Als Mitglied des 2008 gegründeten C/O Berlin Friends e.V. unterstützen Sie mit ihrem Jahresbeitrag unsere Ausstellungen und das Bildungsprogramm der Stiftung. Sie nehmen an exklusiven Previews, Eröffnungen, Künstlergesprächen, Sonderveranstaltungen und Reisen teil. Einmal pro Jahr bei einem großen Dinner erfahren Sie vor allen anderen, welche neuen Projekte wir planen. Selbstverständlich haben Sie als Mitglied des Freundeskreises zusammen mit einer Begleitung freien Eintritt in alle unsere Ausstellungen.”
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240.000 Gesamtauflage der C/O Berlin Zeitung seit 2014
127.951 Verkaufte Kunstpostkarten im Bookshop
110.000 Besucher*innen der Retrospektive von Annie Leibovitz
100.000 Besucher*innen der Ausstellung von Irving Penn
98.500 Facebook-Friends
95.000 Besucher*innen der Ausstellung von Sebastião Salgado
82.233 Besucher*innen der Ausstellung von Anton Corbijn
72.000 Instagram-Follower
31.243 Schrauben für Hängung der Bilder 😳
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9.536 Liter Farbe
5.819 Tweets
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3.713 Verkaufte C/O Berlin Jutebeutel
3.487 Bücher in der Präsenzbibliothek
3.200 Gäste zur Abschiedsparty aus dem Postfuhramt im März 2013
2.050 Quadratmeter Ausstellungsfläche
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220 Meter Besucher*innenschlange beim Grand Opening
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42 Mitarbeiter*innen
41 Talente gefördert mit eigenen Ausstellungen und Katalogen
4 Kunstobjekte „Kunst am Bau“ im Café
3 Gründungspartner – Stephan Erfurt, Marc Naroska, Ingo Pott
3 Umzüge – Postfuhramt, Linienstraße, Postfuhramt, Amerika Haus
1 Ehrenpreis des Marketing Club Berlin
1 Auszeichnung „Barrierefreiheit geprüft“
1 Bundesverdienstkreuz
Das war der MONDAY MORNING!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kommen Sie mit viel Engagement durch die neue Woche! 😉
Und bleiben Sie gesund! 🌻 Oliver Zimmer
Foto: © Raimar von Wienskowski (mit temporärer Hut-Retusche) 😉 |