Der stille Beatle / Ende der Revolution / friendly fire: RAW POWER!
• Der stille Beatle
Heute wäre George Harrison 76 Jahre alt geworden… da er lange Zeit im Schatten von ⇧ John Lennon und Paul McCartney stand, wurde er oft als der „dritte Beatle“ und der „stille Beatle“ bezeichnet, auch wegen seiner schüchternen Art der Zurückhaltung und Bescheidenheit. Im Sommer 1960 wandte sich der deutsche Veranstalter Bruno Koschmider an seinen Liverpooler Geschäftspartner Allan Williams, auf der Suche nach englischen Bands für seine Hamburger Nachtlokale. Williams war für kurze Zeit Manager der Beatles, bot ihnen dieses Engagement an und so kamen John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliffe und Pete Best am 16. August 1960 in Hamburg an und gaben bereits tags darauf auf St. Pauli ihr erstes Konzert unter dem Namen „The Beatles“. Sie spielten täglich im Stripclub „Indra“ an der Großen Freiheit und auf Anregung des Clubbesitzers kreierten sie eine „Schau“, die einfach so durchgeknallt war, dass die Band in kürzester Zeit zum angesagtesten Geheimtipp der Stadt wurde. 😎😎😎
⇧ THE BEATLES (v.l.n.r. Pete Best, George Harrison, John Lennon, Paul McCartney, Stuart Sutcliffe) | 1960, Astrid Kirchherr
aus privater Sammlung / from private art collection (PAC)
Preis: 2.500 Euro (zzgl. MwSt.)
Gelatin Silver Print (späterer Abzug), 47 x 61 cm
Signaturen rückseitig mit Bleistift und vorderseitig mit silberfarbenem Faserstift, sehr guter Zustand
Anmerkung: Die Beatles auf dem Hamburger Dom
Dieses Kirchherr-Foto ist Motiv der Jubiläums-Platte
„The Beatles With Tony Sheridan: First Recordings 50th Anniversary Edition“
Und auch heute werden wieder viele Fans in den Sozialen Netzwerken “HAPPY BIRTHDAY, GEORGE!” posten und ich werde mich auch wieder fragen, wie man eigentlich darauf kommt, einem Toten alles Gute zum Geburtstag zu wünschen… naja, anderes Thema… 😉
• Ende der Revolution
Mit dieser Woche endet die Ausstellung “Berlin in der Revolution 1918/19 – Fotografie, Film, Unterhaltungskultur” im Museum für Fotografie! Aus der Ankündigung: “Die Revolution im Winter und Frühjahr 1918/19 entschied sich in den Straßen der Reichshauptstadt Berlin. Mit Demonstrationen vor Reichstag und Schloss feierten die Berlinerinnen und Berliner am 9. November 1918 die Abdankung des Kaisers, im Zeitungsviertel wurden im Januar 1919 aus Druckpapierrollen die Barrikaden der Spartakisten gegen die anrückenden Regierungstruppen errichtet, über die Frankfurter Allee zog nach dem Ende der Kämpfe der große Trauerkondukt zum Friedhof in Friedrichsfelde. Mit dabei waren immer die Pressefotografen, die mit ihren großen Plattenkameras die Redner in der Menge, die Soldaten hinter den Maschinengewehren, die Plakatwagen der Parteien für die Wahlen zur Nationalversammlung sowie die zerstörten Häuser und verwüsteten Plätze aufnahmen. Doch gleichzeitig ging der Alltag in der Stadt weiter, besuchten die Menschen die vielen Kinos mit ihrem expandierendem Filmangebot, amüsierten sich in Revuen und Kabaretts, tanzten Two-Step und Foxtrott. Die Ausstellung im Museum für Fotografie zeigt gleichermaßen eine fotografische Bildgeschichte der Revolution in Berlin wie ein Panorama der Unterhaltungskultur dieser Monate. […]
Abb. links: Robert L. Leonhard (1879-?): Strindbergs Rausch mit Asta Nielsen, Alfred Abel, Carl Meinhard. Regie Ernst Lubitsch. Plakat zur Premiere des Films im U.T. Kurfürstendamm, 1.8.1919. Kreidelithografie, 135,5 x 94,3 cm. Kunstbibliothek. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek
Abb. rechts: Otto und Georg Haeckel (1872-1945/1873-1942): Soldaten mit Waffen Unter den Linden, Ecke Charlottenstraße, November 1918. Detail einer Fotografie, 13 x 18 cm. Kunstbibliothek. © bpk / Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Photothek Willy Römer / Gebrüder Haeckel
In den ersten Tagen der Revolution waren die Gebrüder Otto und Georg Haeckel die wichtigsten Pressefotografen. Als erfahrene Kriegsreporter begleiteten sie reaktionsschnell die spontanen Kundgebungen Unter den Linden und vor dem Schloss. Die Fotografen arbeiteten ohne Auftrag und boten Verlagen wie Mosse oder Ullstein ihre Aufnahmen an. Belege von den Kampfhandlungen selbst gibt es nur wenige. Eher stellten die Fotografen in den Kampfpausen Szenen mit Soldaten mit schussbereiten Waffen oder an den Barrikaden nach. Von Willy Römer sind die meisten Aufnahmen der Revolution in Originalkontaktabzügen überliefert. Eine seiner Fotografien entstand sogar unmittelbar vor seiner eigenen Festnahme durch einen Trupp Spartakisten.”
Zudem findet am 1. März ein Symposium statt! Aus der Ankündigung: “Das Symposium folgt der Idee der Interdisziplinarität, wie sie auch in der Ausstellung und dem begleitenden Katalogbuch zum Konzept gemacht worden ist. Neben dem medialen Aspekt der Revolution, wie er durch die Fotografien von Willy Römer, den Gebrüdern Haeckel und anderen Fotografen vorgestellt wird, geht es um den Film und die Unterhaltungskultur als zwei weiteren Bereichen, die in den Revolutionstagen ungebrochen zum Berliner Leben dazugehörten. Die ReferentInnen des Symposiums haben in diesen drei Bereichen geforscht und erweitern mit neuen Beiträgen die Sicht auf die Revolution 1918/19.”
Veranstaltung: Berlin in der Revolution 1918/19 – Fotografie, Film, Unterhaltungskultur
Ausstellung: 09.11.2018-03.03.2019
Ort: Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Di.-So.: 11-19 Uhr, Do.: 11-20 Uhr, montags geschlossen
Symposium: Freitag, den 1. März 1919, 10-19 Uhr
Ein Auszug aus dem Programm:
– Fotografie – Moderation Evelin Förster
– „Arbeiter und Soldaten“ – die Revision eines Mythos – Enno Kaufhold
– Fotografen der Revolution 1918/19 bei Ullstein – Katrin Bomhoff
– „Ein historischer Augenblick“. Philipp Scheidemann am 9.11.1918 auf dem Balkon des Reichstagsgebäudes, fotografiert von Erich Greiser – Ludger Derenthal
– Diskussion
Das gesamte Programm finden Sie hier: https://bit.ly/2EsiK6O
• friendly fire: RAW POWER!
Ebenfalls diese Woche endet RAW POWER! in der Photobastei Zürich, der ⇧ Monday Morning (CXVIII.) wies ja bereits im Januar auf die Eröffnung hin! PUNK! 😎
Aus der Ankündigung des Veranstalters: “Die Photobastei wirft sich mit Haut und Haar und ganzer Energie zwei Monate in das Lebensgefühl Punk! Die 14 Ausstellungen füllen das gesamte Haus auf beiden Stockwerken und konzentrieren sich auf die Metropolen London, New York, Berlin, Moskau und Zürich sowie auf die Länder China und Indonesien. Die 14 Ausstellungen zeigen beispielhaft, wie unterschiedlich und doch konsequent Punk die bildende Kunst, den Blick der jungen Menschen und die Chiffren der Revolte in verschiedenen kulturellen Räumen und gesellschaftspolitischen Milieus beeinflusst hat – seit den 70er Jahren und bis heute. Konzerte mit den Failed Teachers, Rams, Blinde Butcher, Ester Poly, Referend Beatman und anderen, ein Filmprogramm und hoffentlich gute Gespräche runden das Programm ab. Von Januar bis März wollen wir das Epizentrum eines ausstrahlenden Experimentes sein! SPREAD THE WORD! Drop In and Stay!“
Veranstaltung: RAW POWER!
Ausstellung: 10.01.-03.03.2019
Ort: Photobastei Zürich, Sihlquai 125, 8005 Zürich
Öffnungszeiten: Mi.-Sa.: 12-21 Uhr, So.: 12-18 Uhr
Abb.: “Trojan and Leigh Bowery” (London, 1983) des Fotografen Johnny Rozsa.
So, das war der ☕ MONDAY MORNING (CXXV.)!
Vielen Dank für Ihre Zeit und kommen Sie mit RAW POWER durch Ihre Woche! Oliver Zimmer