Art Without Death / Edvard Franks Frauen / Friendly Fire: Zoppe Voskuhl
First of all…
Dies ist die 50. AUSGABE des MONDAY MORNING! Vielen Dank an alle Abonnenten und damit das hier auch zukünftig möglichst zielgruppenorientiert weitergeht… Anregungen, Kritik oder meinetwegen auch Loooob gern an bureau@cazale.net! Auf die nächsten 50 Montage… 😉
• Art Without Death
Die Bewegung des “Russischen Kosmismus” stand für die Forderungen nach physischer Unsterblichkeit der Lebenden, Wiedererweckung der Toten und Reisen ins All und entwickelte sich aus der Spiritualität im Russland des 19. Jahrhunderts verbunden mit einer schier unerschöpflichen Begeisterung für Wissenschaft und Technik. Irgendwie kommt einem da der Herr Frankenstein in den Sinn und man könnte natürlich meinen, diese Kosmisten hatten einen ordentlichen Knall – mit Sicherheit. 😉 Aber es zeigt auch wieder, dass es genau diese Köpfe braucht, um dem Fortschritt seinen Weg zu ebnen… aus der Ankündigung das Veranstalters: “Aus heutiger Sicht eröffnet der Russische Kosmismus, obwohl von der offiziellen Sowjet-Ideologie überschattet, neuartige Perspektiven auf die russische Avantgarde sowie Ideologie und Politik Russlands bis in die Gegenwart. So verlangte etwa Nikolaj Fedorov (1829–1903) in seinen einflussreichen Schriften, dass oberstes Ziel der Technologieentwicklung die Überwindung des Todes sein müsse; alle Menschen, die jemals auf der Erde gelebt haben, müssten wieder zum Leben erweckt werden. Bei Fedorov etwa war die Besiedlung anderer Planeten unausweichliche Folge der Raumknappheit nach der Wiedererweckung der Verstorbenen. Das Museum als Institution spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle: Dort sollten die für die Resurrektion nötigen Überreste der Toten konserviert werden. Fedorov wie auch der Maler und Gründer des Suprematismus Kasimir Malewitsch (1878–1935) glaubten außerdem, das Museum sei nach dem Tod Gottes der einzige Ort, an dem eine transhistorische Vereinigung über das Grab hinaus möglich sei.”
Die Ausstellung verknüpft Arbeiten der Russischen Avantgarde aus der Sammlung George Costakis – ausgewählt von Boris Groys – mit zeitgenössischen Positionen: Filme von Anton Vidokle und eine Installation von Arseny Zhilyaev reflektieren philosophische, wissenschaftliche und künstlerische Konzepte des Russischen Kosmismus. Eine zweitägige Konferenz untersucht Verschränkungen von Kunst, Wissenschaft und Ideologie, deren Ursprünge im Russischen Kosmismus liegen und die bis heute wirksam sind.
Veranstaltung: “Art Without Death: Russischer Kosmismus”
Ausstellung: 01.09.-03.10.2017
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
Öffnungszeiten: täglich 11-19 Uhr, dienstags geschlossen
• Edvard Franks Frauen
In dieser Woche, am 6. September 2017, jährt sich zum 116. Male der Geburtstag des deutschen Malers Edvard Frank (1909-1972). Der Maler der Gruppe „Die verschollene Generation“ begann seine Ausbildung 1926 an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Trier bei August Trümper, studierte dann an den Kölner Werkschulen bei Richard Seewald und wechselte dann an die Akademie nach Berlin in die Klasse Karl Hofers. Nach dem Krieg wurde er Mitglied der Trierer Sezession und hatte zunehmend Erfolg mit Ausstellungen in der Städtischen Kunstsammlung Baden-Baden sowie in Hamburg, Lübeck, Berlin, Karlsruhe, Mannheim, Mainz und Kaiserslautern.
Edvard Franks Motive waren bevorzugt erotischer Art… so befinden sich auch in seinem Nachlass neben zahllosen Bleistiftskizzen wunderbare Akte, zumeist Aquarelle. Der Kunstkritiker Heinz Schöffler sagte über Franks Arbeit: “Man kann die besten seiner Bilder nie zu Ende sehen. Klar gefügt, geben sie doch Rätsel auf, geben sie immer mehr, als sie zeigen. Nicht zuletzt diese Eigenschaft macht, dass man die Bilder von Edvard Frank immer um sich haben kann. Man ist glücklich mit ihnen.”
Im Bestand von CAZALE befinden sich zahlreiche Arbeiten aus dem Nachlass des Malers und einige finden Sie entsprechend auf unserer Internetpräsentation, wie z.B. die hier abgebildete Arbeit LIEGENDER AKT aus dem Jahr 1947, Aquarell auf leichtem Karton, 41,8 x 59,5 cm, vorderseitig Werknummer „EF 2086 – 47/1606“, rückseitig datiert mit Bleistift, Nachlass-Stempel rückseitig – Preis: 1.100 Euro / CAZALE-ID: 20-EF-005
Sämtlich online verfügbare Arbeiten von Edvard Frank finden Sie hier, weitere auf Anfrage (art@cazale.net).
• Friendly Fire: Zoppe Voskuhl
Wieder einmal etwas für die Rubrik “Friendly Fire”… am kommenden Freitag, den 8. September 2017 ab 19 Uhr, stellt mein langjähriger und sehr guter Freund, der Maler ZOPPE VOSKUHL, in der Galerie Ursula Wetterney aus. Titel der kleinen Doppelausstellung ist “KEIN TAG OHNE LINIE – Zeichnungen und Grafiken der Berliner Künstler Zoppe Voskuhl und Anja Wetterney” und Zoppe zeigt sowohl ältere als auch neue Arbeiten querbeet durch alle seine Werkgruppen… wir sehen uns. 😉
Und auch im CAZALE-Bestand befinden sich einige seiner Arbeiten, derzeit allerdings noch nicht online* verfügbar, hier also vorab zwei kleine Arbeiten (jeweils signierte Probedrucke) aus der Werkgruppe der “Neubilder”, links eine Radierung für 450 Euro, 19,5 x 24 cm (Blattmaß 27 x 39 cm) und rechts die “Baumträger” auf Packpapier für 100 Euro, 18 x 17 cm / Mail an art@cazale.net
* In Kürze werden Arbeiten von Zoppe Voskuhl online zur Auswahl stehen, es wird dann im Monday Morning darüber informiert werden.

Veranstaltung: KEIN TAG OHNE LINIE
Vernissage: 08.09.2017 ab 19 Uhr
Ausstellung: 09.09.-27.10.2017
Ort: Galerie Ursula Wetterney, Rigaer Strasse 70, 10247 Berlin/Friedrichshain
Öffnungszeiten: Di./Do.: 14-18 Uhr und nach Vereinbarung
So, und das war es auch schon wieder! Kommen Sie gut in die Woche! Oliver Zimmer