THINK BIG in Hannover / POP ART für den Kleinen Mann / … und in Oldenburg
• THINK BIG in Hannover
“Gerhard Haderer. Think Big!” ist der Titel der aktuellen Kunstausstellung (nur noch diese Woche) im Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Hannover. Der Österreicher Gerhard Haderer (geb. 1951) zählt zu den wichtigsten Karikaturisten des deutschsprachigen Raums. In der Ausstellung werden erstmals in Deutschland seine großformatigen Arbeiten sowie seine jüngst im “Stern” erschienenen Cartoons gezeigt.
Zu Haderers bekanntesten Werken zählen seine politischen Cartoons. Sie entstanden in einer seit 1985 währenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Printmedien wie „Profil“, „Trend“ oder „Titanic“ – seit 1991 mit dem Wochenmagazin „Stern“. In seinen Cartoons, fotografisch anmutend gezeichnet und meist ausgeführt in Acryltusche, hält der Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor, entlarvt Missstände und Allmachtsfantasien. Mit Satire und Ironie antwortet er auf Tabus und Doppelmoral und schafft so gewissermaßen eine Chronik politischer, gesellschaftlicher und religiöser Geschehnisse. Sein Themenrepertoire reicht von der Flüchtlings- und Finanzkrise, bürgerlicher Scheinmoral, der Konsumgesellschaft und der Welt des Sports – insbesondere des Fußballs – bis zu einem Blick hinter die Kulissen des Vatikans. Neben seinen pointierten und treffsicheren Cartoons werden Haderers großformatige Ölgemälde präsentiert: Satire in malerischer Anmutung und Opulenz, ganz in der Manier Alter Meister. Auch in ihnen finden sich Haderers Lieblingsthemen wieder.
Gerhard Haderer: Mein spektakulärstes Urlaubs-Selfie (stern, 18.06.2015), Privatbesitz
Veranstaltung: Gerhard Haderer. Think Big!
Ausstellung: Ort: Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Georgengarten, 30169 Hannover
Zeit: täglich 11-18 Uhr, montags geschlossen
• POP ART für den Kleinen Mann
Horst Waigel, geboren 1971, ist ein deutscher Fotograf und POP ART-Künstler (Popart für den Kleinen Mann). Als Pop-Symbolfigur für den Kleinen Mann dient Waigel der schwarz-orangerot-gelbe, sehr sachliche, überaus vernünftige und somit in allen Punkten sehr deutsch-kompatible BERT, bekannt aus der Sesamstraße. Insgesamt orientiert sich Waigels Kunstsicht an der hemmungslos offengelegten Psyche der Portraitierten…
“Eine mögliche Bedeutung massenmedialer Berieselung findet sich bei den großen, amerikanischen Pop Artisten in dessen Verdopplung und Pointierung. Resultierend wird ein erhabener Inhalt provoziert und mit der Formel der Wiederholung gleichgesetzt. Bei Horst Waigel hingegen mündet jeglicher Tiefsinn der Medien im banalen, unkommentierbaren Realismus des ländlichen Volkes.” heißt es im “Essay über das Schaffen Horst Waigels” des Kurators Uwe Goldenstein.
Germany. Six Different Views, One German Laughing (Hidden), 2011, Horst Waigel, 30 x 40 cm, C-Print, CAZALE-Edition 7+3 AP
Wir freuen uns sehr über die drei CAZALE-Editionen DOWN TO EARTH, PAST + FUTURE und meinem persönlichen Liebling GERMANY. SIX DIFFERENT VIEWS, ONE GERMAN LAUGHING (HIDDEN). Sie sind jeweils als limitierte Edition 7+3 AP zum Preis von 500 Euro erhältlich.
• … und in Oldenburg
Werner Berges, geboren 1941, hat sich wie kein anderer deutscher Künstler seiner Generation so intensiv und lange mit den Phänomenen der Pop Art auseinandergesetzt. In einer Sonderausstellung (verlängert bis 06.08.2017) des Landesmuseum Oldenburg werden Werke aus den ersten beiden Jahrzehnten Berges’ künstlerischen Schaffens präsentiert, die seine eigenständige Position innerhalb der deutschen, aber auch internationalen Pop Art deutlich werden lassen.
Aus der Ankündigung des Veranstalters: “In den 1960er Jahren schafft Berges großformatige figurative Gemälde, Zeichnungen und Siebdrucke, die von grafischer Zweidimensionalität und kraftvoller Farbigkeit geprägt sind. Anders als seine Künstlerkollegen in den USA und Großbritannien setzt er den Fokus auf die grafische Verfremdung seiner Motive und zeigt keine reinen Objektwelten. Ohne Scheu vor leer gelassenen Flächen auf dem Bild platziert er Umrisse und Silhouetten – vor allem von ironisch so bezeichneten “Girls”, Frauen aus den Medien und der Werbung. Das formale und stilistische Repertoire, das Berges sich in diesen Jahren erarbeitet, zeichnet sich durch ein Nebeneinander und auch Übereinander von grafischen, farbigen Flächen, Punkten und Streifen sowie zeichnerischen und figürlichen Elementen aus.“
© Werner Berges, Sommer III, 1972, Landesmuseum Oldenburg, Foto Sven Adelaide
Veranstaltung: Werner Berges. Pop Art
Ausstellung: Ort: Landesmuseum Oldenburg – Augusteum, Elisabethstraße 1, 26135 Oldenburg
Zeit: Di.-So.: 10-18 Uhr, montags geschlossen
So, das war es auch schon wieder. Kommen Sie gut in eine hoffentlich sonnige Woche!