Stephan Erfurt “on the road” / René Burris Persönlichkeiten / Villa la Californie
• Stephan Erfurt “on the road”
Man kann seinem Bruder Martin ja wirklich gar nicht oft genug danken, denn eigentlich hätte der Erstgeborene nach alter Handwerkstradition die 1827 gegründete Papierfabrik übernehmen und weiterführen sollen, eben Stephan Erfurt. Schwein gehabt… 😉
Also ab nach Paris. Dort begann er mit dem Fotografieren, während er beim Mode-Kaufhaus „Printemps“ als Schildermaler jobbte und mit Künstlern, Schauspielern und Theaterleuten in Kontakt kam, die ihn auch zu Fotoshootings mitnahmen. Circa zwei Jahre probierte er sich an der Kamera, bewarb sich an der renommierten Essener Folkwang-Schule und wurde angenommen. Tolle Sache. Allerdings schon nach dem Grundstudium zog er seinem Freund nach New York hinterher. Irgendwann lichtete er die Wall Street ab – am Wochenende, leergefegt, nur ein paar streunende Katzen und lange Häuserschatten – klopfte damit beim FAZ-Magazin an und… genau. 15 Jahre war er dann in der ganzen Welt unterwegs und lieferte phantastische Fotodokumentationen für das Magazin bis zu dessen plötzlichen Ende im Sommer 1999. Nicht schön, doch bereits ein Jahr später gründete er mit Designer Marc Naroska und Architekt Ingo Pott, die Erfurt durch eine frühere Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Norman Foster kannte, das C/O Berlin: “Einen festen Ort für gute Begegnungen schaffen. Als das Magazin geschlossen wurde, wusste ich, dass nun der Moment dafür gekommen war. Ein Haus für Fotografie, in dem Platz ist für Diskussionen und Gespräche, vor allem mit der jungen Generation.” – Danke, Martin Erfurt. 😉
Der Kehrer-Verlag veröffentlicht nun mit dem Foto-Buch ON THE ROAD ausgewählte Arbeiten Stephan Erfurts aus den Jahren zwischen 1980 und 2000. Aus der Ankündigung des Verlages: “Ein Werk voller Narration und Poesie entsteht, mal melancholisch-zart, mal in harter Realitätsschilderung. Erfurt konzentriert sich häufig auf das atmosphärisch dichte Detail, als neugieriger Weltbeobachter formuliert er wie ein Essayist. Eine Besonderheit ist das Fotografieren im Zwielicht, also kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang. Die Verlagerung von Leben und Arbeit nach Berlin ab Mitte der 1990er-Jahre lässt ganz andere Bilder entstehen, etwa die berühmte Nahaufnahme des Fernsehturms am Alexanderplatz.”
Foto: Berliner Fernsehturm, 1997, Stephan Erfurt
Veranstaltung: Foto-Buch-Präsentation “on the road” von Stephan Erfurt
Ort: Bar Babette, Karl-Marx-Allee 36, 10178 Berlin
Zeit: Donnerstag, 12.04.2018, 19 Uhr
• René Burris Persönlichkeiten
Heute wäre der Schweizer Magnum-Fotograf René Burri 85 Jahre alt geworden. Burri porträtierte viele bekannte Persönlichkeiten, darunter Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Le Corbusier oder Che Guevara, genau, als Zigarre rauchenden kubanischen Industrieminister. Bereits mit gerade mal 13 Jahren haute Burri mit einem Porträt Winston Churchills (Zürich, 1946) einen raus. Zack, eine Ikone der Fotografie. 😉
1960 erregte René Burri mit seiner Ausstellung DIE DEUTSCHEN großes Aufsehen. Als “neutraler Schweizer” bot sich ihm die Möglichkeit, Bilder in beiden Teilen des geteilten Deutschlands aufzunehmen und so eben auch beide Seiten unvoreingenommen darzustellen, Deutschland vor und nach dem Mauerbau sowie vor und nach dem Mauerfall.
• Villa la Californie
Im CAZALE-Bestand befindet sich auch eine Arbeit René Burris: Pablo Picasso porträtiert in seiner Villa in Cannes.
“Villa la Californie”
1957, Cannes (Frankreich)
Silbergelatineabzug, Vintage
15,7 x 25,3 cm, montiert auf Karton
rückseitig signiert, datiert und einem Etikett des Fotografen
befindet sich nicht im Online-Angebot von CAZALE
Preis auf Anfrage